Ich habe ein weiteres Comic erstellt: Substitute.

Prolog

Es fällt mir nicht leicht, es hier aufzuschreiben, denn alles, was damals passiert ist, hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Trotzdem möchte ich meine Erinnerungen an jene Wochen im Sommer des letzten Jahres zu Papier bringen, um den Halbwahrheiten und Spekulationen ein für alle Mal ein Ende zu setzen.

Es ist aber nicht nur meine eigene Geschichte, sondern sie ist auf mysteriöse Weise mit der Geschichte einer jungen Frau verknüpft, die mir täuschend ähnlich sah.

Alexandra genoss das Leben in vollen Zügen. Sie war jung, attraktiv und begehrt.

Meine Geschichte beginnt in jener verhängnisvollen Nacht, als Alexandra sich ins Nachtleben stürzte, in einem Club tanzte, feierte und flirtete.

Rasch zog sie bewundernde und begehrliche Blicke der Männer auf sich, und ihr Lächeln ermutigte sie.

Alexandra

Einer von ihnen sprach sie an, tanzte mit ihr und spendierte ihr einen Cocktail. Die Musik war zu laut, um sich zu unterhalten, aber sie kannte Wege, sich zu verständigen.

Ein enger Tanz folgte und wenig später verließ sie in Begleitung des Mannes den Club und er nahm sie in seinem Sportwagen mit nach Hause.

Das ist die letzte Spur, die es von Alexandra gibt. Danach ist sie nie wieder gesehen worden.

Es dauerte ein paar Tage bis sie schließlich als vermisst gemeldet wurde. Zeugen wurden befragt, die Öffentlichkeit informiert und ihr Bild herumgezeigt, um etwas über ihren Verbleib zu erfahren.

Doch ohne Erfolg. Die junge Frau war wie vom Erdboden verschwunden.

Endspiel

Die Saison war super gelaufen. Ich war in meiner besten Form und hatte meinen Teil zum guten Abschneiden unserer Mannschaft mit zahlreichen Toren beigetragen.

Schon wurde spekuliert, dass ein großes Team mich für die nächste Saison verpflichten würde und meine Freundin Annie hatte die Schlagzeile ‚Wird Stephan Brickner der Fußballer des Jahres‘ ausgeschnitten und über mein Bett gehängt.

Jetzt standen wir im Endspiel des Turniers und es fehlte nur noch ein einziger Sieg, um uns den Pokal zu holen.

Als wichtigster Stürmer unserer Mannschaft setzen unsere Fans ihre Hoffnung auf mich, und es war die Chance meines Lebens, wenn ich es schaffen würde, im richtigen Moment sie Nerven zu behalten.

Ich hatte den Tag mit einem leichten Fitnesstraining begonnen und fühlte mich absolut fit. Der Gedanken an einen Turniersieg hatte mich zu Höchstleistungen herausgefordert und ich war bereit, die Erwartungen zu erfüllen und abzuliefern.

Es war ein Heimspiel und ich war sicher, dass unser Stadion bis auf den letzten Platz besetzt sein würde.

Ich schwang mich auf mein Motorrad. Die Maschine war nagelneu und ich hatte mich damit im Voraus für meinen Erfolg belohnt.

Annie schwärmte vom Motorradfahren. Sie genoss es, mit mir auf der Autobahn den Kitzel der Geschwindigkeit zu erleben und sich auf dem Sozius fest an mich zu klammern.

Endspiel

Die erste Halbzeit lief ganz gut. Wir hatten ein paar gute Chancen und die Pässe, die Lars mir zuspielten, landeten mehrere Male auf meinem Fuß.

Doch unser Gegner war ebenfalls gut und ich hatte einen Bewacher, der nur schwer abzuschütteln war. Aber ich kämpfte wie ein Löwe, lief mich frei und wartete auf meine Chance.

In der zweiten Halbzeit begann ich, meine Erschöpfung zu spüren. Ich war ständig in Bewegung, um mich freizuspielen.

Eine knappe Viertelstunde vor dem Schlusspfiff kam der Ball dann perfekt auf meinen Fuß geflogen und ich musste ihn nur noch ins Tor schießen – wenn mich nicht einer der gegnerischen Verteidiger unsanft gestoppt hätte und mich zu Boden stieß.

Meine Nase blutete, aber es war mir egal. Ich war es gewöhnt, einzustecken, und ließ mich nicht beirren.

Ein unheilvolles Ereignis

Ich war natürlich der große Held des Spiels und ich wurde von der Presse umlagert, wurde fotografiert, musste viele Fragen beantworten und immer wieder erklären, wie stolz ich auf die Mannschaft war.

Unsere Fans standen Schlange, um ein Autogramm zu bekommen, und eine blonde Frau bot mir viel Geld für mein verschwitztes und blutbeflecktes Trikot, was ich dankend ablehnte.

Und natürlich mussten erst einmal kräftig feiern. Wir schossen Hunderte von Bildern mit dem Pokal, dem Champagner und der ganzen Mannschaft. Ich musste mit jedem anstoßen und bemerkte nicht, wie ich schnell ziemlich betrunken wurde.

Nach und nach verabschiedeten sich meine Mitspieler.

„Grüß Annie von mir“, meinte Lars, als er ging, und ich erschrak, als ich bemerkte, wie spät es war. Es wurde höchste Zeit, nach Hause zu fahren und die Feier mit ihr zusammen fortzusetzen.

Annie

Ich schlüpfte in meine Kombi und verabschiedete mich. Dann startete ich das Motorrad und machte mich auf den Weg.

Motorrad

Von dem was in den nächsten Wochen passiert ist, habe ich erst sehr viel später erfahren. Ich würde fünfmal operiert und lag lange im künstlichen Koma. Die Ärzte versuchten, mein linkes Bein zu retten, doch es war nicht möglich. Zu schwer waren die Verletzungen, die ich bei dem Unfall erlitten hatte.

Annie und Celina besuchten mich regelmäßig und auch meine Eltern kamen hin und wieder vorbei.

Ich würde künstlich ernährt und verlor eine beträchtliche Menge Gewicht.

Als ich schließlich wieder erwachte, fühlte ich mich, als hätte ein Elefant auf mir herumgetrampelt. Ich hatte Schmerzen und war vollkommen orientierungslos.

„Er ist wach“, hörte ich eine fremde Stimme, „rufen Sie den Doktor!“

„Was… ist passiert?“ stammelte ich mühsam, „wo… bin ich?“

„Der Doktor wird gleich bei Ihnen sein“, versprach mir die Krankenschwester, „Sie hatten einen Unfall.“

Das Auto ist Schrott

Auf dem Weg zur Rettung

Endlich wurde ich von der Intensivstation verlegt. Ich bekam Krankengymnastik und lernte, mit einem Rollstuhl zu fahren.

Das Ganze war völlig deprimierend. Ich wollte mein normales Leben zurück, Sport machen, Fußball spielen und das Leben genießen. Der Traum, als Profi Karriere zu machen, war wie eine Seifenblase geplatzt.

Annie fehlte mir. Sie war manchmal sehr anstrengend, doch sie sah toll aus und hatte einen Job, bei dem sie einen Haufen Geld verdiente.

Ich dagegen war ein Krüppel, konnte nichts anderes, als Fußball spielen, und hatte als Behinderter wenig Chancen, einen guten Job zu bekommen.

Ein Psychologe bot mir ein Gespräch an und aus reiner Langeweile sagte ich zu, erzählte ihm von meinen Sorgen und diskutierte erbittert mit ihm über seinen Rat, mich mit meiner Situation abzufinden und mich neu zu orientieren.

„Ich habe aber keine Lust dazu“, antwortete ich entnervt, „wenn es irgendeinen Weg gibt, wieder gehen und laufen zu können, ein halbwegs normales Leben zu führen und ohne den Rollstuhl auszukommen, würde ich alles dafür tun. Notfalls lasse ich mich noch einige Male operieren.“

„Wie weit würden Sie gehen?“

Dr. Wachtel

Dr. Vincent Wachtel war ein selbstbewusster und vornehmer Mann, der es im Leben zu etwas gebracht hatte. Er kam in Begleitung einer jungen, schwarzen Frau mit einem hinreißenden Lächeln und einer wilden, schwarzen Mähne.

„Guten Tag, Herr Brickner“, begrüßte er mich, „es freut mich, dass Sie Interesse an einer Zusammenarbeit mit ‚Substitute‘ haben. Ich bin sicher, wir können Ihnen helfen. Nora Severin ist meine rechte Hand und sie ist eine meiner ersten Patientinnen gewesen, die wir mit meiner neuen Technik geheilt haben. Sie hatten Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium und hat mit unserer Hilfe ein neues Leben geschenkt bekommen.“

„Das ist ja kaum zu glauben“, antwortete ich, „doch wie kann eine Prothese mit Künstlicher Intelligenz Krebs heilen?“

„Nun, unser Ansatz ist ein anderer“, erklärte er mir Nora Severin, „wir ersetzen den kompletten Körper durch neues Verfahren und transferieren ihr altes Ich in einen Bod.“

Verwandlung und Hoffnung

Ich erinnere mich noch genau an den Morgen, an dem ich das erste Mal im Foyer von ‚Substitute‘ stand. Aus irgendeinem Lautsprecher spielte dezente Chillout-Musik und ich war fasziniert von dem Farbenspiel des künstlichen Wasserfalls in der Wartezone, wo eine freundliche Blondine mir einen Kaffee anbot und ich in einem superbequemen Ledersofa versank, solange ich auf die Mitarbeiterin wartete, die mich zu dem Termin eingeladen hatte.

„Die Firma ‚Substitute‘ hat sich auf die Herstellung und die Logistik für die Verwendung organischer Ersatzkörper spezialisiert“, erklärte sie mir, „wir haben es geschafft, eine Technologie zu entwickeln, mit deren Hilfe das menschliche Sein von einem Körper in einen anderen übertragen werden kann. Momentan hält ‚Substitute‘ alle Patente zu dieser Technologie.“

„Wow!“, staunte ich. Das klang zu schön um wahr zu sein.

„Die Technologie für die Übertragung in einen ‚Bod‘ ist inzwischen ausgereift“, fuhr Nora fort, „allerdings müssen wir vor einer offiziellen Markteinführung einige Auflagen er-füllen. Unsere Körper sollen einen höchsten Qualitätsstandard besitzen, außerdem müssen wir nachweisen, dass die Prozedur in keinster Weise mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist.“

Nora kümmert sich um ihren Patienten

Wenige Sekunden später gab das Steuerprogramm ein akustisches Signal und ich las die Hinweismeldung:

Bereit zur Übertragung Nora S. nach Lynn P. in 20 Sekunden.

Ich betrachtete den Zähler, der langsam auf null zählte. Nora lehnte sich entspannt zurück und schloss die Augen. Als der Zähler bei drei angelangt war, bemerkte ich ein leichtes Vibrieren ihres Oberkörpers. Dann lag sie ruhig und bewegungslos da.

Sekunden später schlug die blonde Frau in dem Behälter die Augen auf und richtete sich auf. Sie nahm die Sensoren ab und erhob sich, dabei sah sie mich an und lächelte.

„Hallo Stephan“, sagte sie, „ich bin Lynn.“

Es war die Stimme der blonden Frau. Und doch war es Nora, die in diesem Körper steckte. Es war nicht nur die Art, wie sie sprach oder sich bewegte.

„Wow, das ist ja wahnsinnig!“ Ich war ehrlich überrascht, obwohl ich gewusst hatte, was passieren würde.

Lynn hatte mit wenigen Handgriffen Noras Körper mit Riemen festgeschnallt, die Seitenteile hochgeklappt und den Behälter geschlossen. Nun schob sie den Behälter zurück in die Öffnung, in die er verschwand.

Ersatzkörper

Nach meinem ersten Versuch mit einem der Ersatzkörper war ich begeistert. ‚Ralf‘ war ein Modell, das mir zusagte, auch wenn er nicht sportlich war, dass ich in ihm ernsthaft Fußball spielen konnte.

Auf jeden Fall hatte ich wenig Lust, in meinen alten Körper zurückzukehren, und ich war entschlossen, meinen Rollstuhl so bald wie möglich zurückzugeben.

Aber als erstes wollte ich meine neue Freiheit feiern. Zuerst dachte ich darüber nach, Lars anzurufen und mich mit ihm zu verabreden, doch ich zögerte. Ich würde ihm eine Menge Fragen beantworten müssen.

Sollte ich versuchen, Annie wieder zu erobern?

Nein, das kam nicht in Frage. Natürlich wäre es eine Herausforderung gewesen, mit der ich austesten konnte, wie mein neuer Körper auf eine attraktive Frau wirkte, und es wäre cool gewesen, noch einmal mit ihr zu schlafen.

Doch mein zweiter Gedanke war, dass sie mich nach dem Unfall so schnell fallengelassen hatte.

Oder sollte ich Celina fragen, ob sie mit mir ausgehen würde?

Ein Ersatzkörper

Für die Mitarbeiter von ‚Substitute‘ gab es einen Raum mit einem Kaffeeautomat und gemütlichen Sesseln, wo man ungestört war. Ich ließ mir einen doppelten Espresso in eine Tasse laufen und sie goss sich einen Latte ein.

„Hast du dir über deine Zukunft schon Gedanken gemacht?“ fragte sie mich.

„Nicht wirklich“, antwortete ich, „bis jetzt habe ich noch keine Idee, was ich machen möchte. Außer Fußballspielen habe ich niemals etwas anderes tun wollen. Aber ich weiß, dass ich mich früher oder später damit beschäftigen muss, denn damit ist es jetzt leider vorbei.“

Du bist ein geduldiger und einfühlsamer Mensch. ‚Substitute‘ könnte jemanden wie dich brauchen. Die Nachfrage wächst ständig und wir wollen expandieren. Wir werden weitere ‚Bods‘ bekommen und vielleicht sogar eine Filiale in Berlin aufmachen. Du wärst eine ideale Wahl, um unser Team zu ergänzen.“

„Oh, das klingt gut. Was müsste ich denn tun?“

„Deine Aufgabe wäre, sich um die ‚Bods‘ zu kümmern“, erklärte sie mir, „regelmäßig ihren körperlichen Zustand zu überprüfen, neue ‚Bods‘ in das System aufzunehmen, passende Outfits zusammenzustellen, unsere Kunden betreuen, sie bei der Auswahl des ‚Bods‘ und der Übertragung zu unterstützen und bei der Rückgabe überprüfen, dass sie keine Schäden erlitten haben, duschen und wieder in den ‚Schlafsaal‘ übertragen. Du siehst – es gibt eine Menge Arbeit, auch wenn unsere Maschinen und Computer schon eine Menge der Arbeit übernehmen.“

Ein Blick in die Zukunft

An meinem ersten Arbeitstag als Mitarbeiter von ‚Substitute‘ begann ich ganz entspannt zu arbeiten. ‚Ralf‘ meldete sich Wort, als ich Nora gegenüberstand, aber ich ignorierte ihn.

„Also schön“, sagte Nora zu mir, „fangen wir mit ‚Frank‘ an. Er ist im Gegensatz zu ‚Ralf‘ ganz harmlos – fast ein wenig zu introvertiert.“

Gemeinsam wählten wir den ‚Bod‘ in dem Computerterminal aus und ich sah mir sein Foto genau an. Er sah sympathisch aus und hatte hübsche Augen.

Ich nahm auf der Liege Platz und Nora fixierte den ‚Bod‘ mit den Riemen.

„Du darfst die Riemen nicht zu fest anziehen“, meinte sie, „sonst bekommt der ‚Bod‘ Druckstellen.“

Sie verteilte ein paar Sensoren auf dem Körper, die zur Überwachung der Vitalfunktionen im ‚Schlafsaal‘ dienten. Dann startete sie die Übertragung und ich fand das leichte Kribbeln in meinem Körper nicht unangenehm, als mein Ich auf den ‚Bod‘ übertragen wurde.

Die Maschine

Ich wählte das Laufband, um ‚Sonja‘ fit zu halten, und schaltete die Musikanlage im Fitnessraum ein.

Während ich lief, ging mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: Wäre ‚Sonja‘ nicht der ideale Körper für mich? Eine hübsche junge Frau war eine gute Alternative zu ‚Ralf‘ und ‚Frank‘.

Am Anfang hatte ich trotz meiner Neugier ein wenig Unbehagen bei der Vorstellung gehabt, ein Mädchen zu sein. Nach meiner ersten Verwandlung zu ‚Sonja‘ war es komplett verschwunden.

War ‚Sonja‘ der Körper, den ich für mich selbst wählen wollte?

Während mein Bauchgefühl mich dazu drängte, warf mein Verstand ein, dass ich mir über die Konsequenzen im Klaren werden musste.

Mädchen waren immer das Ziel männlicher Begierde – das wusste ich aus eigener Erfahrung.

Würde ich mit einem Jungen schlafen? Schon möglich – wenn es der Richtige war.

Ein Neuanfang

Celina war überrascht von meiner Entscheidung, konnte mich aber verstehen.

„Du hast eine unglaubliche Chance, ganz von vorne anzufangen“, sagte sie zu mir, „ein neues Leben zu beginnen und mit der Vergangenheit abschließen. Ich glaube, es gibt viele, die dich darum beneiden.“

„Und doch bin ich es“, antwortete ich, „auch wenn der neue Körper einen großen Einfluss auf mich besitzt. Es hat mich vollkommen verändert, in diesem ‚Bod‘ zu stecken, und ich denke, ich habe dieses neue Leben noch nicht so ganz akzeptiert.“

„Dann musst du Schritt für Schritt in dein neues Ich hineinwachsen“, riet sie mir, „du musst einige Entscheidungen treffen und vieles lernen.“

„Wie lange Haare zu bändigen“, lachte ich, „manches ist eine echte Herausforderung“.

„Ha ha, das kann ich nur bestätigen“, antwortete Celina, „ich wollte sie mir schon oft ganz kurz schneiden, um das Problem zu lösen.“

„Das wäre ein Jammer!“

Kleider und Schuhe

Wir fuhren in die Innenstadt, um mich neu einzukleiden. Unser erster Weg führte uns ins Kaufhaus. Ich hoffte, dort Sachen zu finden, die ich jeden Tag tragen konnte. Shirts und Blusen, Hosen, Pullover und so weiter.

Celina schnappte sich einen großen Einkaufswagen. Ob wir ihn füllen würden?

„Lass uns nicht vergessen, dass du auch Schuhe brauchst“, sagte Celina und grinste, „du wirst sehen, Schuhe sind enorm wichtig, wenn du dich wirklich als Frau fühlen willst. Vielleicht solltest du am Anfang nicht gerade mit den höchsten Absätzen beginnen – daran muss man sich erst einmal gewöhnen.“

„Du hast Recht“, lachte ich, „Annie war immer ganz besessen von ihren Schuhen. Jeder freie Platz in der Wohnung war von ihnen belegt.“

Wir begannen mit Hosen und Oberteilen. Zusammen suchten wir aus den Regalen und Ständern einen großen Stapel heraus und ich verschwand in der Umkleidekabine, um die Sachen auszuprobieren.

Schatten der Angst

Ich bekam meine Periode und erwachte in mitten in der Nacht einem Blutbad.

Obwohl ich gewusst hatte, dass ich irgendwann damit rechnen musste, traf es mich völlig unvorbereitet. Ich sprang unter die Dusche und wusch mich, dann zog ich mir frische Wäsche an und verzog mich auf das Sofa.

Das Bett musste ich später frisch beziehen. Nachts in diesem Zustand überforderte es mich.

Krämpfe folgten und hielten mich wach. Verzweifelt suchte mich eine Schmerztablette und trank ein Glas Wasser dazu.

Jetzt konnte ich verstehen, wieso Annie nie Lust gehabt hatte, mit mir zu schlafen, wenn sie ihre Tage hatte. Es nervte nur und ich fühlte mich mies.

Ich schlief unruhig und blieb bis kurz nach neun liegen, bevor ich aufstand, zwei Tassen Kaffee hinunterstürzte und mich für meinen Arbeitstag richtete.

Am liebsten hatte ich mich krank gemeldet, doch das kam nicht in Frage. Sollte ich Nora sagen, dass ich meine Periode hatte und nicht arbeiten konnte?

Drei Kundinnen

Es waren drei Frauen, etwa Ende dreißig, denen man sofort ansah, dass sie reich und anspruchsvoll waren. Nora stellte mich ihnen vor und erzählte kurz, wie ich nach meinem Unfall ein neues Leben begonnen hatte.

„Stephanie wird Ihnen heute einige unserer beliebtesten ‚Bods‘ vorstellen“, versprach sie ihnen, „sie selbst hat einen für sich selbst ausgewählt. Heute trägt sie ‚Naomi‘, einen hinreißenden, schwarzen Körper. Wir haben ‚Bods‘ in allen Rassen und in einem großen Bereich von Altersgruppen. Alle sind in einem sehr guten Zustand. Stephanie ist eine unserer Mitarbeiterinnen, die sich regelmäßig darum kümmert, dass sie gesund und körperlich fit sind. Stephanie, bitte zeige uns ‚Naomi‘!“

Ich ging näher zu den Kundinnen und sie sahen mich von allen Seiten an.

Anschließend ging ich zurück in den Übertragungsraum und wählte den nächsten ‚Bod‘. Nora hatte ‚Lynn‘ vorgeschlagen und ein süße Wäsche herausgesucht, in der ich ‚Lynn‘ vorstellen sollte.

„Sie ist heiß!“ sagte eine der Kundinnen, „ich denke, ich das wäre der ideale Körper für mich.“

Update

In den nächsten Tagen gab es viel zu tun. Ein paar neue ‚Bods‘ waren angekommen und Nora hatte mir die Aufgabe übertragen, sie gründlich durchzuchecken.

„Nur wenn sie hundertprozentig in Ordnung sind, werden wir sie unseren Kunden anbieten“, erklärte sie mir, „ein Techniker von ‚Real Bod Research‘ wird den Chip einsetzen, außerdem wird ein Arzt vorbeikommen und einen medizinischen Test durchführen. Den Rest werde ich erledige. Ich mache Fotos für das Auswahlmenü, erfasse die Daten und programmiere ihren Chip.“

„Was für ein Chip denn?“

Das verblüffte mich jetzt. Von einem Chip hatte ich noch nichts erfahren.

„Er sitzt am Hinterkopf“, erklärte sie mir, „und dient zur Kommunikation der Steuerung mit dem Nervensystem des ‚Bods‘. Schließlich soll der ‚Bod‘ ja nicht im ‚Schlafsaal‘ plötzlich aufwachen und sich in der Dunkelheit des Behälters wiederfinden.“

Das leuchtete mir ein. Von den ganzen technischen Details hatte ich natürlich keine Ahnung.

Updgrade der Software

Nora zeigte mir die vier neuen ‚Bods‘, die in einem der hinteren Räume bewusstlos lagen. Es war ein männlicher und drei weibliche Körper.

Ich fragte mich, was wohl mit ihnen passiert war. Hatten sie wie ich einen Unfall gehabt?

Am frühen Nachmittag kam der Techniker vorbei, um ihnen den geheimnisvollen Chip einzusetzen, und Nora machte uns miteinander bekannt.

„Stephanie, das ist Jürgen Mayer, der Techniker von ‚Real Bod Research‘. Er wird bei unseren neuen ‚Bods‘ die Chips einsetzen.“

„Hallo, Herr Mayer“, begrüßte ich ihn, „schön Sie zu treffen.“

Jürgen

„Jürgen genügt“, grinste er, „schön dass du mich unterstützen wirst. Unsere Zusammenarbeit mit ‚Substitute‘ ist uns sehr wichtig und wir wollen unser Vertriebsnetz weiter ausbauen und in anderen Städten Filialen aufmachen.“

„Ich bin sehr froh, dass es ‚Substitute‘ gibt“, sagte ich, „nach meinem Unfall bin ich im Rollstuhl gesessen.“

Erinnerungen

Der neue Chip war eine deutliche Verbesserung. Ich war mir sicher, ich würde nicht alle Funktionen benutzen, aber ein deutliche Fortschritt war, dass Erinnerungen, die in einem der ‚Bods‘ schlummerten, nicht länger verborgen waren.

Ich ahnte, dass auch mein eigener Körper seine natürlichen Abwehrmechanismen eingesetzt hatte, um traumatische Erinnerungen der früheren Besitzerin meines Körpers vor mir zu verstecken. Eigentlich gingen sie mich auch gar nichts an. Ich hatte meine eigenen Erinnerungen an mein früheres Leben in meinem Kopf.

Es waren viele glückliche Erinnerungen, die mir einfielen. Mein erstes Spiel als ich neu in der Landesliga spielen durfte, das erste Tor, das ich für meine Mannschaft geschossen hatte, die erste Begegnung mit Annie und viele unserer Verabredungen.

Eine besondere Erinnerung fiel mir ein. Bei einer Kostümparty hatte ich das erste Mal ein Kleid getragen und mich als Frau verkleidet. Annie hatte mir die Perücke besorgt und mir das Gesicht bemalt.

Annie hatte einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd mit Fliege getragen, und abgesehen von ihren langen Haaren wäre sie mehr oder weniger als Kerl durchgegangen.

Im Bad kommen die Erinnerungen zurück

Der beste Ort, mich zu entspannen, war der der Whirlpool. Ich folgte Noras Rat, goss mir ein Glas Wein ein und machte es mir im Wasser bequem.

Ich nahm einen Schluck, lehnte mich zurück und schloss die Augen. Das warme Wasser war genau mein Element und es fiel mir leicht, mich hier zu entspannen.

Wer war das Mädchen, dessen Körper ich trug? Was war passiert?

Ich konnte Musik spüren. Ein Rhythmus, der in die Beine ging.

Lass uns tanzen! Ich mag diesen Song!

Mein Begleiter nahm mich an der Hand und wir gingen auf die Tanzfläche und mischten uns unter die tanzenden Paare.

Der Mann lächelte mir zu. Er war heiß und ich wusste, ich wollte die Nacht bei ihm verbringen. Ich erinnerte mich an sein Gesicht, obwohl ich ihn nicht kannte.

Ein langsames Stück wurde gespielt. Sanfte Gitarrenmusik ertönte. Er zog mich in die Arme und ich drückte mich eng an ihn.

Ich will dich, Alexandra! Du bist wunderschön! Lass uns gehen!

Fragen

Dir Erinnerungen von Alexandra hatten mir ein paar Antworten auf meine drängenden Fragen gegeben, doch nun hatte ich noch mehr Fragen, auf die ich nach Antworten suchte, und diese Antworten konnte ich nicht in Alexandras Erinnerungen finden.

Das Wochenende kam und Jürgen wollte mich wiedersehen. Vielleicht tat es gut, mit ihm über meine Fragen zu reden, auch wenn er mir mit den Antworten vermutlich nicht weiterhelfen konnte.

„Lass uns aus der Stadt rausfahren“, schlug er vor, „und ein Picknick im Grünen machen. Ich besorge uns etwas zu Essen.“

„Gute Idee“, antwortete ich, „dann werde ich eine Decke mitbringen, damit wir es uns bequem machen können.“

Er holte mich mit dem Auto am und ich freute mich, ihn wiederzusehen. Wir fuhren ein gutes Stück aus der Stadt heraus und mir fiel auf, dass ich hier noch nie gewesen war.

Wir parkten den Wagen am Waldrand, luden unsere Sachen aus und gingen ein Stück über die Wiesen. Schließlich erreichten wir einen Platz auf einer Anhöhe, wo man einen tollen Blick ins Tal hatte.

Ich breitete meine Decke im Gras aus und wir machten es uns bequem.

Nathalie

Ich erkannte Nathalie sofort, als wir das Café am Marktplatz betraten. Sie saß im der Ecke, wo wir immer gesessen hatten, und sprang sofort überrascht auf, als sie mich sah.

„Alexandra, du bist es wirklich!“ rief sie und stürzte ich in meine Arme, „du hast uns einen fürchterlichen Schrecken eingejagt. Was ist passiert? Du warst plötzlich wie von Erdboden verschwunden und hast dich nicht bei mir gemeldet. Was ist passiert?“

„Das versuche ich gerade herauszufinden“, antwortete ich, „das ist übrigens mein Freund Jürgen. Er hat uns auf die Spur gebracht.“

Sie sah Jürgen erstaunt an.

„Du hast einen festen Freund?“ wunderte sich Nathalie, „das ist ja sonst nicht deine Art! Gibt es denn noch mehr Neuigkeiten?“

„Ja, es gibt noch mehr Neuigkeiten“, antwortete ich, „mein neuer Name ist Stephanie.“

Während ich meinen Cappuccino schlürfte, erzählte ich ihr von meinem Leben, dem Unfall und von ‚Substitute‘, meiner Suche nach Alexandra und den Antworten auf meine viele Fragen.

„Du kennst Alexandra ganz genau“, schloss ich meine Geschichte, „vielleicht kannst du mir mehr über sie erzählen und vielleicht finden wir zusammen eine Spur zu dem, was in jener Nacht passiert ist. Naja, nachdem ich mit diesem Mannfred geschlafen habe.“

Lockvogel

Jürgen hatte sich bei ‚Real Bod Research‘ ein wenig umgehört und einige unverfänglich Fragen gestellt.

Noch bevor ein neuer ‚Bod‘ an Substitute geliefert wurde, wurde ihm der Chip eingesetzt. Sein Chef, Dr. Vincent Wachtel, der Leiter des Instituts, nahm den Eingriff persönlich vor.

Jürgen versuchte, mehr über Mannfred herauszufinden, doch es gab in der Projektakte keinen Hinweis auf einen Mann mit diesem Namen, und auch in der Datenbank im Sekretariat war er nicht gespeichert.

Vermutlich ist ‚Mannfred‘ auch ein ‚Bod‘, schlussfolgerte Jürgen. Die Frage war nur, wer steckte dahinter, nahm ‚Mannfreds‘ Gestalt an und ging auf die Jagd nach neuen Opfern.

Er sah sich die Übertragungsprotokolle an, die das Programm in dem Terminal in dem Übertragungsraum des Instituts automatisch anlegte, wenn jemand in einem anderen Körper übertragen wurde. Wachtel hatte das System einige wenige Male benutzt, hin und wieder einige seiner Kollegen, doch auch hier war kein ‚Mannfred‘ aufgeführt – weder als ‚Bod‘, noch als Kunde.

Doch diese Vermutung musste er beweisen, wenn er ‚Mannfred‘ auf die Spur kommen wollte.

Eine ganze Menge Technik...

Als Jürgen später zu mir kam, saß ich auf dem Sofa und spielte auf meiner Gitarre, die nun wieder ihren Weg zu mir gefunden hatte.

Ich spielte einen der Songs, den ich damals in dem Club gespielt hatte, und ich wunderte mich darüber, wie verbittert der Text klang.

Das Lied war stark. Ich würde einfach einen anderen Text dazu schreiben, der besser mir und meinem neuen Leben passte.

‚The Song of Transformation‘ würde ich ihn nennen und meine sonderbare Verwandlung singen.

„Das klingt schön“, sagte Jürgen, der mir zugehört hatte.

„Hey“, begrüßte ich ihn und lächelte, „ich hab’s nicht verlernt!“

Er küsste mich und zog ein Foto aus seiner Tasche.

„Kennst du diese Schönheit?“ fragte er mich und gab mir das Foto.

Es war ein Foto von mir. Oder besser gesagt von Alexandra. Ihr Ausdruck war ernst und sie wirkte verletzlich und traurig.

Das Mädchen

In Wachtels Forschungslabor herrschte das vollkommene Chaos. Die Polizei durchsuchte alles gründlich und stellte Beweismaterial sicher.

Jürgen unterstützte die Ermittler dabei, während ich im Vorzimmer wartete.

Nach einer Weile kam einer der Polizisten zu mir.

„Kannst du uns helfen?“ bat er mich, „wir haben ein Mädchen befreit. Sie ist okay, aber wir wollen noch mit ihr reden, bevor sie nach Hause gehen kann. Sie sollte ein bisschen Gesellschaft haben, solange sie wartet.“

„Klar“, antwortete ich, „das mache ich gerne.“

Ihr Name war Angelika und sie war acht Jahre alt. Ihre Hände zitterten und ihre Augen zeigten deutlich, wieviel Angst sie erlitten hatte.

„Ich bin Stephanie“, sagte ich zu ihr, „du bist in Sicherheit. Dr. Wachtel kann dir nichts mehr tun.“

„Sie haben gesagt, dass sie meinen Körper benutzen wollen“, erzählte sie unter Tränen, „Mama hat gesagt, ich soll nicht mit Fremden mitgehen, aber der Mann hat mich einfach gepackt und mitgenommen.“

Das Mädchen

Doch bevor wir nach Hause fahren konnten, kam Jürgen noch einmal vorbei.

„Wachtel hat eine eigene Übertragungskammer gehabt“, sagte er ernst, „dort sind noch einige ‚Bods‘, die wir zu ‚Substitute‘ bringen sollten. Es wäre schrecklich, wenn diese Menschen alle umsonst gestorben wären.“

Angelika und ich folgten ihm und das Mädchen starrte schockiert auf die Körper, die in Wachtels ‚Schlafsaal‘ schlummerten.

„Was ist mit ihnen?“ wollte sie wissen, „sind sie tot?“

„Körperlich nicht“, erklärte ich ihr, „aber sie sind Ersatzkörper für Menschen, die schwer verletzt worden sind, so wie ich. ‚Substitute‘ hat unschuldige Menschen entführt und ihre Körper dafür benutzt. Ich werde es dir demnächst einmal zeigen, wie das funktioniert.“

„Dann kann man einfach jemand anderes sein?“ wollte sie wissen, „ich wollte schon immer mal so groß wie meine Schwester sein.“

„Das lässt sich machen“, lächelte ich, „und wir können zusammen etwas unternehmen, wenn du Lust hast. Der Körper, den ich heute trage, ist elf Jahre alt. Würde er dir gefallen?“

Geburtstag

Ich hatte mit den neuen ‚Bods‘ nun viel zu tun, und es waren einige dabei, die mir recht gut gefielen.

Angelika durfte mir helfen, Namen für sie auszusuchen, und sie war begeistert, dass sie ‚Isabella‘ tragen durfte, solange sie mir bei ‚Substitute‘ war.

„Es ist so cool, jemand anderes zu sein“, strahlte sie, „schau mich an – jetzt habe ich sogar richtige Brüste!“

„Oh ja, du siehst toll aus in dem ‚Bod‘!“

Wir waren gerade dabei, einen der ‚Bods‘, dem Angelika den Namen ‚Maria‘ gegeben hatte, aus der Schlafkammer zu laden, als Nathalie uns besuchte.

„Hey Stephanie, wie geht’s?“

Wir redeten eine Weile und ich erzählte ihnen von ‚Mannfred‘ und Wachtels unrühmlichem Ende. Auch sie war froh, dass der Mann keine Gefahr mehr darstellte.

„Das sollten wir feiern“, sagte sie, und es gibt noch einen Grund dafür. Alexandra hätte am Freitag Geburtstag gehabt.

Geburtstagsparty

Nathalie hatte ein Geschenk für mich dabei.

„Die Jacke hat Alexandra immer gerne getragen“, sagte sie und grinste, „wir wird sie genauso gut stehen, wie ihr.“

Nora hatte mir einen bunten Badeanzug geschenkt.

„Das gehört zu einem anderen Geschenk“, flüsterte sie geheimnisvoll.

Von Jürgen bekam ich einen Umschlag, auf die Angelika bunte Herzchen gemalt hatte. Es waren Flugtickets nach Florida für zwei Erwachsene und ein Kind.

„Angelikas Eltern waren so großzügig, uns zum Dank den Urlaub zu schenken. Sie lassen grüßen und wir sollen gut auf das Mädchen aufpassen.“

„Das werden wir ganz bestimmt!“

Das Essen war lecker und ich freute mich, dass es meinen Gästen schmeckte. Ich musste wieder einmal viele Fragen beantworten, doch darin hatte ich inzwischen Übung.

Nach dem Hauptgericht holte ich meine Gitarre.

Gitarre

„Diejenigen von euch, die Alexandra gekannt haben, wissen, wie sehr ich Musik liebe“, sagte ich, „für die anderen ist das neu. Ich will euch eine kleine Kostprobe davon geben, damit ihr seht, dass ich außer Fußballspielen noch etwas anderes kann.“

Akzeptanz

Unser Urlaub rückte langsam näher und ich begann mir Gedanken zu machen, was ich alles mitnehmen musste.

Auf jeden Fall dürfte ich die Badesachen nicht vergessen, Shorts und Tops für Ausflüge in die Umgebung, Strandkleider für den Einkaufsbummel und den Besuch im Restaurant. Brauchte ich eine lange Hose und einen Pullover? Sicherheitshalber packte ich sie dazu, nur für den Notfall.

Natürlich die heiße Wäsche, die ich von Celina bekommen hatte. Jürgen würde Augen machen…

Sonnencreme, Badetücher, vielleicht hatte Angelika Lust, Badminton zu spielen.

Der Koffer war inzwischen ziemlich voll, und es standen immer noch drei Paar Schuhe auf der Seite, für die es einfach keinen Platz mehr gab.

„Was ist los?“ fragte Jürgen mich, „ziehst du aus?“

„Nein, ich fahre in Urlaub“, lachte ich, „aber die Idee ist nicht schlecht.“

„Inwiefern?“

Ich zog ihn in meine Arme und küsste ihn.

„Um dich in der Nähe zu haben“, antwortete ich, „allerdings ist in deinem Kleiderschrank nicht viel Platz für meine ganzen Sachen…“

Am Strand

Es war cool zu sehen, wie Angelika Eigenschaften von ‚Isabella‘ und ihrem eigenen Körper in sich trug. Mit dem ‚Bod‘ war sie ein Teenager, der sich plötzlich für Jungs interessierte und sich verliebte.

Wenig später sahen Jürgen und ich den beiden zu, wie sie zusammen am Strand spielten, kicherten und fröhlich miteinander redeten.

„Angelika ist ein erstaunliches Mädchen“, sagte ich zu Jürgen, „sie ist neugierig und schlau. Ich bin sicher, sie wird sich zu einer selbstbewussten und starken Frau entwickeln.“

„Falls sie sich nicht doch für einen der männlichen ‚Bods‘ entscheidet“, lachte er.

„Sie wird es auf jeden Fall ausprobieren, wie es ist“, antwortete ich, „und ich bin sicher, sie wird eine gute Entscheidung treffen. Es ist toll, dass sie die Möglichkeit hat, diese Erfahrungen zu machen.“

Epilog

„Stehst du auf Fußball?“ fragte ich Jürgen ein paar Wochen später.

„Ja sicher“, antwortete er, „möchtest du denn das Länderspiel im Fernsehen ansehen?“

„Nein“, sagte ich und grinste, „ich habe Karten für das Spiel besorgt. Vor meinem Unfall war ich einer der erfolgreichsten Spieler. Lars hat mir zwei Karten geschickt und wir werden die Mannschaft nach dem Spiel treffen.“

„Lars Schneider?“ staunte Jürgen, „er hat eine gigantische Karriere gemacht und kann sich aussuchen, für welche Mannschaft er spielen will!“

„Er war ein guter Freund, solange ich noch Stephan war, wir haben zusammen trainiert, gespielt, gekämpft und gefeiert. Mein Unfall hat ihn sehr getroffen, auch wenn er nun auf meiner Position spielt.“

„Wow, dann sollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.“

„Das habe ich auch gedacht“, antwortete ich.

Fußballspiel

Das Stadion war voll und die Stimmung im Fanblock riesig. Ich trug ein Trikot mit meiner alten Nummer und wir feuerten unsere Mannschaft an.

Lars war ein guter Nachfolger für mich in der Sturmspitze. Er traf das gegnerische Tor zweimal und sicherte damit den größten Sieg seiner Karriere.

Nach dem Spiel trafen wir ihn und die anderen Spieler mit zahlreichen Gästen in der Lounge. Ich begrüßte ihn, gratulierte ihm zu dem Sieg und stellte ihm Jürgen vor.

„Ich bin ein großer Fan von dir“, versicherte Jürgen ihm, „Glückwunsch zu dem Titel!“

„Danke“, antwortete Lars, „du siehst umwerfend aus, Stephanie. Wenn wir nicht beide jemanden hätten, würde ich heftig mit dir flirten.“

„Du hast eine neue Freundin? Los, erzähl!“

„Du kennst sie, sagte er zögernd, es ist…“

„Hey Schatz“, unterbrach uns eine Stimme, die ich gut kannte, „du musst den Champagner probieren. Ich will nie mehr etwas anderes trinken!“

„Hallo Annie“, begrüßte ich sie, „schön dich zu treffen. Lars hat mir gerade von euch erzählt.“


Mehr über die starken Heldinnen in meinen Geschichten findet ihr in dieser Übersicht.

Schaut euch auch meine anderen Comics an oder ladet das ebook herunter.


Isabella Buchfink

Isabella Buchfink ist ein Pseudonym. Sie schreibt Science Fiction, Thriller und Fantasy-Geschichten. Sie lebt im Süden Deutschlands und arbeitet im Realen Leben in der ungefährlichen Welt der IT. Neue Bücher sind in Bearbeitung und noch gehen ihr die Ideen nicht aus…

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