Der Prolog von Ungestillte Sehnsucht beginnt mit der Antagonistin Simone. Die beliebte Schülerin bemerkt beim Ballettunterricht, dass ein Junge sie heimlich beobachtet. Sie kann es nicht leiden, dass er ihr heimlich nachstellt und findet ihn grässlich.
Hier eine kurze Lese- und Hörprobe der Szene:
Das blonde Mädchen war ziemlich verärgert. Schon wieder stand der Junge vor dem Fenster und starrte sie an. Sie konnte solche Spanner nicht brauchen.
Sie kannte den Jungen. Er war still und gehörte eindeutig zu den Versagern in der Schule. Es wunderte sie kein bisschen, dass er heimlich die Mädchen ansah, wenn er dachte, sie würden es nicht bemerken.
Dominic hatte erzählt, dass er in Sport eine Niete war. Beim Kicken stellte er sich an wie der erste Mensch und beim Laufen war er der erste, dem die Puste ausging.
Kein Wunder, dass er ihr beim Balletttraining zusah. Er war zu schüchtern, um überhaupt ein Mädchen anzusprechen, hing mit anderen Versagern ab und war ein ziemlich schräger Vogel. Er konnte nur davon träumen, dass sich vielleicht irgendwann einmal ein Mädchen für ihn interessierte.
Manche Kerle waren echt die Pest!
Dabei störte es Simone überhaupt nicht, wenn die Jungs sie bewundernd ansahen. Sie gehörte nicht zu den Loosern, war bei allen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern beliebt und konnte sich vor Verehrern kaum retten.
Und sie liebte es zu tanzen. Die Ballettstunde war ein Highlight in einer langen, nervigen Schulwoche. Sie war ehrgeizig und hartnäckig wenn es um ihr Hobby ging. Sie hatte ihr Ziel vor Augen und wollte es um jeden Preis erreichen.
„Simone, du bist nicht bei der Sache!“ schalt ihre Ballettlehrerin sie, „wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken! Wir haben die Abfolge der Schritte jetzt schon so oft geübt.“
„Sorry, Miss Nikolayevna“, antwortete sie und versuchte sich wieder zu konzentrieren, „wir haben einen unerfreulichen Zuschauer, der mich nervt.“
„Du wirst dich an Zuschauer gewöhnen müssen“, antwortete die Lehrerin, „wenn du irgendwann gut genug bist und auf der Bühne stehen wirst, werden dich viele Leute ansehen und jede deiner Bewegungen beobachten. Dann darfst du nicht unaufmerksam werden, sonst machst du Patzer.“
„Jawohl, Miss Nikolayevna“, räumte sie zähneknirschend ein.
Die nächsten Schritte und die Pirouette saßen perfekt. Simone war stolz, dass sie immer besser wurde.
„Du kannst es doch, wenn du dich konzentrierst!“ sagte Miss Nikolayevna.
Das Lob tat dem Mädchen gut und sie fühlte sich gut. Erfolgreich, attraktiv und beliebt zu sein war einfach toll. Da konnte sich der Kerl am Fenster eine Scheibe abschneiden!
Ihre Gedanken irrten schon wieder in die Ferne. Ob sie sich am Wochenende wieder mit Dominic verabreden sollte? Der Junge war der Star in der Fußballmannschaft und es brachte ihr wertvolle Punkte ein, wenn sie hin und wieder mit ihm schlief.
Mit Dominic war es völlig unkompliziert. Wie sie wollte er keine ernsthafte Beziehung sondern nur hin und wieder ein bisschen Spaß haben.
Und anders als der Looser, der sie noch immer anstarrte, war Dominic cool, sportlich, heiß und beliebt.
Mehr über die starken Heldinnen in meinen Geschichten findet ihr in dieser Übersicht.