„Gemeinsam sind wir stark“ ist ein Kapitel aus meiner Fantasy-Geschichte Mariana und der böse Wolf und es soll Mut machen, als Freunde zusammenzuhalten und mit seinen Gaben und Talenten mitzuhelfen. Hier eine kurze Lese- und Hörprobe.

Noch immer hatten wir den Ursprung der Magie nicht gefunden, der auf dem Wald gelegen hatte, und wir waren nach wie vor mehr als besorgt, dass der Unbekannte den bösen Fluch noch einmal auf unsere Welt legen würde.

Die Spur, die am Ufer des Tumirera geendet hatte, war unser einziger Anhaltspunkt. Dort mussten wir unsere Suche fortsetzen.

Ich beriet mich mit Jiro, Grout und Dalyne. Der Rabe hatte schnell eine Idee:

„Der Fluss ist ein lächerliches Hindernis für einen Vogel. Ich könnte jederzeit auf die andere Seite fliegen und das Land dort absuchen. Mariana kann sich ja wieder in die Schwalbe verwandeln und mitkommen.“

„Das kommt nicht in Frage“, protestierte Jiro, „ich werde euch auf jeden Fall begleiten. Wir nehmen meinen Kahn.“

„Das Wasser ist uns Wölfen unheimlich“, wandte Grout ein, „außerdem passen wir sowieso nicht alle in deinen Kahn.“

„Wie wäre es, wenn wir ein Floß bauen“, schlug Jiro vor, „ich könnte euch mit dem Kahn ans andere Ufer schleppen.“

Wir diskutierten hin und her, konnten das Rudel aber nicht davon überzeugen, auf diesem Weg den Fluss zu überqueren.

Mariana und Grout

Dalyne bot sich an, am Tumirera entlangzufliegen und nach einer Stelle Ausschau zu halten, wo der Fluss breit und flach war, so dass auch die Wölfe auf die andere Seite kamen. Wir konnten nicht auf ihre Unterstützung verzichten.

Als er zurückkehrte, glänzten seine Augen aufgeregt.

„Es ist, wie ihr vermutet habt“, berichtete er, „hinter den Hügel wird der Fluss ziemlich breit und dort ist das Wasser so flach, dass man die Steine auf dem Grund sehen kann.“

„Dann ist das die Stelle, wo wir den Tumirera überqueren“, antwortete ich und selbst Grout und die anderen Wölfe waren bereit, es zu versuchen.

„Das wird nichts an meiner Abneigung gegenüber dem Wasser ändern“, knurrte er, „aber wir werden unsere Hüterin deswegen nicht im Stich lassen. Wir rufen alle Wölfe im Wald zusammen und kommen mit euch.“

„Ich danke euch, und du hast es ganz genau verstanden. Wenn wir nicht alle zusammenhalten, werden wir es nicht schaffen, die Quelle des finstern Zaubers zu finden und zu verhindern, dass er noch mehr Schaden anrichten kann.“

* * *

Es war ein langer Zug, als wir am Ufer des Flusses bis zu Stelle gingen, die Dalyne entdeckt hatte. Tulete, Jiro und ich gingen voraus, der Rabe flatterte über unseren Köpfen voran, um uns den Weg zu zeigen, und viele Wölfe aus den Rudeln auf unserer Seite des Tumirera folgten uns.

Jiro war beeindruckt.

„Deine Gabe ist wirklich mächtig. Du hast sie alle vereinigt, um uns zu unterstützen.“

„Vielleicht“, antwortete ich, „aber sie folgen uns aus Freundschaft und weil sie genau wissen, wie sehr der Wald und seine Lebewesen voneinander abhängig sind.“

* * *

Als alle den Tumirera überquert hatten, versammelten wir uns auf einer Wiese am Ufer.

„Von hier aus werden wir die Suche fortsetzen“, erklärte ich unseren Plan, „irgendwo muss ein Boot sein, mit dem Eomeia über den Fluss gebracht worden ist. Vielleicht gibt es von dort Spuren, die uns zu dem Übeltäter führen. Dalyne kann die Augen offen halten und ich werde mit Jiro, Grout und Tulete am Ufer entlang gehen, während die Wölfe den Wald absuchen. Haltet immer Kontakt zu den anderen und geht kein Risiko ein. Unser Gegner besitzt ebenfalls starke magische Fähigkeiten und wir dürfen ihm nicht unvorbereitet entgegentreten. Wir treffen uns spätestens bei Sonnenuntergang wieder um uns zu beraten und ein Nachtlager aufzuschlagen.“

Mariana

Die Wölfe berieten kurz miteinander und schließlich kamen Grout und Ulfang zu mir.

„Wir haben Spuren von anderen Wölfen entdeckt, die auf dieser Seite des Flusses leben“, berichtete Ulfang, „ich werde sie finden und sie um ihre Unterstützung bitten. Du wirst sehen, Hüterin, gemeinsam werden wir unsere Sache zum Erfolg führen.“

„Das werden wir. Gemeinsam sind wir stark!“

* * *

Die Wölfe verschwanden im Wald, steckten ihre Nasen auf den Waldboden und suchten nach einer menschlichen Fährte. Währenddessen gingen Jiro, Tulete und ich am Ufer entlang und Dalyne flog immer ein gutes Stück voraus, hielt mich möglichen Gefahren Ausschau und sah in die Ferne, ob er Hinweise auf eine menschliche Siedlung oder Ähnliches fand.

Grout und Ulfang hielten Kontakt zwischen den Wölfen und uns. Immer wieder kamen sie aus dem Wald und ich wechselte ein paar Worte mit ihnen.

Wir waren eine ganze Weile unterwegs gewesen als Dalyne im Sturzflug zu uns herunterschoss und auf meiner Schulter landete.

„Es gibt dort menschliche Häuser“, berichtete er mir, „aber sie sehen nicht aus, wie das Dorf, in dem ihr lebt.“

Er erklärte mir, in welche Richtung wir gehen mussten, und ich gab die Information an Grout weiter.

Jetzt änderten auch Jiro, Tulete und ich unsere Richtung. Wir gingen durch den Wald, um die Gebäude, die Dalyne entdeckt hatte, zu suchen, und auch die Wölfe orientierten sich in diese Richtung.

Dalynes Hinweis erwies sich als hilfreich. Wenig später hatten die Wölfe die Fährte von Eomeia und ihrem Entführer gefunden und nun war es einfach, ihr zu folgen.

Hinter dem Wald erreichten wir eine hügelige Ebene mit Wiesen und einem Bach. Bald sahen wir den Turm, den Dalyne in der Ferne gesehen hatte. Wir wussten, dass wir eine heiße Spur entdeckt hatten. Jetzt konnten wir nur hoffen, dass wir dort das Rätsel lösen und den Ursprung der finsteren Magie finden würden.


Mehr über die starken Heldinnen in meinen Geschichten findet ihr in dieser Übersicht.
 
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Isabella Buchfink

Isabella Buchfink ist ein Pseudonym. Sie schreibt Science Fiction, Thriller und Fantasy-Geschichten. Sie lebt im Süden Deutschlands und arbeitet im Realen Leben in der ungefährlichen Welt der IT. Neue Bücher sind in Bearbeitung und noch gehen ihr die Ideen nicht aus…

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