Das Kapitel ‚Eine unheimliche Begegnung‘ aus meiner Geschichte Die Schatten von Eldridge ist eine entscheidende Szene.

Annika, die auf ihrer Urlaubsreise in der alten Bergwerksiedlung Eldridge landet, erkundet die verlassene Stadt und ihre Umgebung. Sie entdeckt ein altes Bergwerk, in dem einst Silber abgebaut wurde, und begegnet in der St. James-Kirche Geistern, die sie zuerst wahnsinig erschreckt und mit denen sie sich nach und nach anfreundet.

Hier eine Lese- und Hörprobe:

Das Bauwerk, das ich von der Burg aus gesehen hatte, weckte meine Neugier. Ich wollte unbedingt herausfinden, wozu es gedient hatte und welche Geheimnisse es verbarg.

Felix war in seine Arbeit vertieft. Mit einem Stift in der Hand machte er sich Notizen zu den Informationen, die er bisher gesammelt hatte. Er überlegte, was er mit Stefanie genauer betrachten wollte, wenn sie nach Eldridge kam.

„Nimm dein Smartphone mit“, schlug er vor, während er aufblickte, „mach ein paar Bilder. Wenn es dort etwas Interessantes zu sehen gibt, werde ich mich mit Stefanie dort ebenfalls umsehen.“

Ich versprach, alles genau zu dokumentieren, was ich sah. „Schließlich bin ich ja auch ein Mitglied unseres Forschungsteams“, grinste ich und machte mich auf den Weg in die Richtung, wo ich das Gebäude gesehen hatte.

Zu Fuß brauchte ich nicht lange, bis ich mein Ziel erreichte. Schon von weitem sah ich das alte Gebäude, das auf den ersten Blick wie eine uralte Fabrik aussah und sich direkt an ein massives Felsmassiv anschloss. Die Struktur war beeindruckend, und ich konnte die Geschichte förmlich spüren, die in den Wänden steckte.

Die Ruinen des alten Bergwerks

Auch hier hatte die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Im Gegensatz zu den verfallenen Häusern von Eldridge waren die Außenwände aus Holz und Stein größtenteils noch erhalten. Die Farben waren verblasst, und das Holz war an einigen Stellen von Moos und Flechten überwuchert, was dem Gebäude einen geheimnisvollen Charme verlieh.

Das große Eingangstor war verschlossen. Ein massives Schild am Eingang verriet mir, wozu das Bauwerk in der Vergangenheit gedient hatte:

Eldridge Mining
Kein Zutritt für Unbefugte!

Trotz des Schildes spürte ich eine unbändige Neugier, die mich antrieb. Ich bemerkte eine Holztreppe, die in das Obergeschoss führte. Mit einem leisen Knarren öffnete ich die Tür und trat ins Innere des Gebäudes.

Staub und Schmutz waren hier allgegenwärtig. Die Holzdielen knarrten unter meinem Gewicht, und durch die morschen Bretter der Außenwände blies der Wind ins Innere. Es war, als ob die Wände mir Geschichten aus der Vergangenheit zuflüsterten.

Im Inneren fand ich mich in einem großen Raum wieder, der einst als Lagerhalle gedient hatte. Überall lagen alte Werkzeuge und Maschinen, die von der Zeit vergessen worden waren. Einige waren mit Rost überzogen, während andere noch erstaunlich gut erhalten waren.

Ich zog mein Smartphone heraus und begann, Fotos zu machen. Mein Blick fiel auf eine alte, verstaubte Kiste in der Ecke des Raumes.

In der Kiste fand ich alte handgeschriebene Dokumente und Karten, die die Geschichte des Bergbaus in Eldridge dokumentierten. Hier hatten Bergleute vor vielen Jahren Stollen in den Fels gegraben und Silber abgebaut.

Es war faszinierend zu sehen, wie die Stadt einst florierte und welche Rolle dieses Gebäude dabei gespielt hatte.

Ich fotografierte einige der Papiere, um sie Felix zu zeigen. Für seine Forschungsarbeit war das bestimmt eine Fundgrube von Informationen, die er verwenden konnte.

In einem anderen Raum schien eine Art Büro gewesen zu sein. Auch hier lagen Dokumente auf einem Tisch neben einem Tintenfass, Federn und eine Schatulle, die mit Silbermünzen gefüllt war.

Ich nahm ein paar von ihnen heraus. Sie waren kunstvoll verarbeitet und trugen das Bild eines Königs. Was sie wohl heute für einen Wert besaßen?

Auf jeden Fall waren sie ein Relikt aus der damaligen Zeit und ich nahm drei von ihnen an mich, um sie Felix zu zeigen.

Weitere Räume folgten. Umkleideräume der Bergleute, eine Abstellkammer und eine Stube, die einst recht gemütlich gewesen war.

Wieder machte ich Fotos und machte mich schließlich wieder auf den Weg zurück nach Eldridge.

* * *

Als ich nach Eldridge zurückkehrte, fand ich eine Notiz von Felix mit der Information, dass er nach Halburg fahren würde, um Stefanie abzuholen.

Ich beschloss daher, mich irgendwo ein bisschen wohnlich einzurichten. Der geeignetste Ort dafür schien mir die Kirche zu sein.

Die Sakristei eignete sich recht gut dafür. Dort waren Dach und Wände noch intakt, auch wenn die alte Türe inzwischen unbrauchbar war. Ich breitete meine Isomatte und eine Decke auf dem Boden aus und packte ein paar Dinge, die ich brauchen würde, aus und platzierte sie neben meinem provisorischen Bett auf einem Stuhl.

Ich machte es mir auf meinem Lager bequem und nahm mir eins der Bücher vor, das ich mir als Lektüre mitgenommen hatte. Die Stille, die mich umgab, tat mir gut, und das Buch war unterhaltsam, so dass die Zeit verflog.

Es begann zu dämmern und ich klappte mein Buch zu. Elektrisches Licht hatte es hier noch nie gegeben. Ich holte die Silbermünzen hervor und betrachtete sie. Es war ein interessanter Fund und ich war gespannt, was Felix dazu sagen würde.

Während ich mir vorstellte, wie das Leben damals gewesen war, als Bergleute hier nach Silber gesucht hatten, hörte ich plötzlich merkwürdige Geräusche.

Eine unheimliche Begegnung

Ich hielt den Atem an und lauschte. Hatte ich wirklich etwas gehört oder hatte ich es mir nur eingebildet?

Ich ging ein paar Schritte aus der Sakristei ins Hauptschiff der Kirche. Über dem Altar war ein gespenstisches Licht zu sehen, das über dem Kruzifix zu schweben schien.

Ich erstarrte vor Angst. Sah ich plötzlich Gespenster? Die Spukgeschichte, die Felix mir erzählt hatte, schien meine Fantasie angeregt zu haben.

Dann war die Lichterscheinung wieder verschwunden und ich hörte Schritte hinter mir.

„Felix? Bist du zurück?“ fragte ich ins Halbdunkel, doch ich bekam keine Antwort.

Jetzt geriet ich langsam in Panik. Was war hier los? Hier passieren unerklärliche Dinge. Es kam mir vor, als würde ich den Verstand verlieren.

Und wieder lauschte ich auf die Stille, die nun alles andere als friedlich schien. Ich überlegte kurz, ob ich meine Sachen schnappen sollte und hier so schnell wie möglich verschwinden sollte, als ich plötzlich ein leises Flüstern in meiner Nähe vernahm.

„Hab keine Angst, holde Maid. Du bist nicht alleine. Wir warten schon sehr lange Zeit auf unsere Erlösung.“


Mehr über die starken Heldinnen in meinen Geschichten findet ihr in dieser Übersicht.
 
  Besucht mich auf Facebook   Meine Musik auf Youtube   Meine Lese- und Hörproben auf Youtube   Folgt mir auf Instagram

Isabella Buchfink

Isabella Buchfink ist ein Pseudonym. Sie schreibt Science Fiction, Thriller und Fantasy-Geschichten. Sie lebt im Süden Deutschlands und arbeitet im Realen Leben in der ungefährlichen Welt der IT. Neue Bücher sind in Bearbeitung und noch gehen ihr die Ideen nicht aus…

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Social-Media-Funktionen bereitzustellen und unseren Datenverkehr zu analysieren. Wir geben auch Informationen über Ihre Nutzung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. View more
Cookies settings
Akzeptieren
Ablehnen
Datenschutz- und Cookie-Richtlinie
Privacy & Cookies policy
Cookie name Active
Save settings
Cookies settings