‚Eine geheimnisvolle Verwandlung‘ ist eine Schlüsselszene aus meiner Geschichte Eine unglaubliche Prüfung. Der erfolgreiche Sänger Nathan Bennet hat für den Erfolg seine Seele verkauft und ist auf dem besten Weg, die Welt mit seiner Musik zu erobern.
Um die Spitze der Charts zu erreichen, geht er mit dem Magier Mortas Shackleton einen Handel ein. In einer unglaublichen Prüfung muss er zeigen, dass er bereit ist, alles für seinen Erfolg zu tun.
Shackleton verwandelt ihn in eine schwarze Frau und Nathan landet in den Slums der Metropole Elarys.
Die folgende Szene zeigt uns, was nach der Verwandlung passiert.
Als ich wieder zu mir kam, brummte mein Schädel, als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht, und ein grauenvoller Gestank stieg mir in die Nase.
Ich sah mich um. Wo war ich nur gelandet?! Der penetrante Gestank kam von dem ganzen Müll, der zwischen den schäbigen Häusern auf der Gasse lag.
Die Gebäude, wenn man sie so nennen konnte, waren eine zusammengewürfelte Masse aus rostigem Blech, zerschlagenen Platten und Balken, die sich in einem fragilen Gleichgewicht hielten.
Über mir ragten alte Hochhausruinen auf. Manche waren behelfsmäßig repariert, bewohnt von denen, die es sich leisten konnten, höher zu leben, weiter weg von den Ratten und dem stinkenden Wasser, das in den Rinnen der Straßen stand.
Neonreklamen flackerten über mir, ihre Farben krankhaft verzerrt durch den Dunst, der zwischen den Häuserschluchten hing. Irgendwo heulte ein Kind, dann verstummte es abrupt. In einer der Buden stritt ein Paar miteinander, aber es störte niemanden, dass alle in der Umgebung es hören mussten.
Ein schwarzer Kerl kam zu mir.
„Bist du okay, kleine Lady?“ fragte er mich und half mir auf die Beine.
Lady? Der tickte doch nicht richtig!
Andererseits… das war nicht ich. Irgendetwas war plötzlich anders. Vor allem meine Haare waren viel länger, als ich es gewöhnt war.
„Was… ist passiert?“ stammelte ich. Auch meine Stimme klang anders. Höher – eher wie die Stimme einer Frau.
„Ach, du bist bestimmt nur hingefallen“, meinte er, „es ist eine Schande, dass die Müllabfuhr nie hierherkommt.“
Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich bemerkte, dass es nicht nur meine Stimme war, die anders war. Meine Sachen waren mir plötzlich zu groß und ich musste die Hose festhalten, damit ich sie nicht verlor.
Und ich erschrak, als ich bemerkte, dass ich in einem völlig anderen Körper steckte. Ich hatte nicht nur lange Haare, sondern war auch kleiner und zierlicher, und an meinem Oberkörper hatte ich plötzlich Brüste.
„Aber ich… ich bin nicht ich selbst! Schau mich doch nur an!“
„Du bist wunderschön“, antwortete er, „deine Klamotten sind Scheiße, doch sonst gibt es an dir nichts auszusetzen. Ich bin Ben. Du musst hier neu sein – ich habe dich noch nie hier gesehen.“
„Ich bin Nathan“, stellte ich mich vor, „Nathan Bennet.“
„Bestimmt nicht“, widersprach er, „Nathan Bennet ist ein Kerl und er ist WEIß!“
„Ich bin schwarz?!“ rief ich aus und starrte auf meine Arme und Hände.
„Von Kopf bis Fuß.“
In diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen und ich fiel in Ohnmacht.
* * *
Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf einem Bett in einem winzigen Raum in einer schäbigen Hütte wieder.
„Ah, da bist du wieder!“
Ben kam zu mir und sah mich besorgt an.
„Du bist plötzlich umgekippt“, erklärte er mir, „und du hast davor eine Menge wirres Zeug geredet. Ich hoffe, du bist wieder fit.“
„Der Schock war einfach zu groß“, antwortete ich, „du wirst es nicht glauben, wenn ich dir erzähle, was mit mir passiert ist.“
„Na, wenn ich’s nicht glaube, ist es vielleicht unterhaltsam“, grinste er, „ich höre oft Geschichten von den Menschen hier. Viele hatten ein ganz normales Leben, bis sie ihren Job verloren haben und aus ihrer Wohnung rausmussten. Andere kommen aus dem Knast und haben keine andere Chance, als hier unterzukommen, wenn sie nicht irgendwo in die Provinz ziehen wollen. Mich haben Alkohol und Drogen ruiniert, aber das ist jetzt zum Glück vorbei.“
„Ich bin tatsächlich Nathan Bennett“, begann ich zu erzählen, „ich hätte es besser wissen sollen. Das Orakel hat mir großen Erfolg verheißen, wenn ich eine magische Prüfung bestehe. Ich habe Mortas Shackleton aufgesucht und mit mir einen Handel abgeschlossen. Er hat mich mit seiner Zauberkraft verwandelt. Jetzt ist mir auch klar, warum er immer wieder nachgefragt hat, ob ich bereit war, für meinen Erfolg alles zu geben. Jetzt bin ich arm, obdachlos, schwarz und ein Mädchen!“
Ben sah mich nachdenklich an und ich war sicher, er glaubte mir kein Wort von dem, was ich ihm erzählt hatte.
„Deine Geschichte ist tatsächlich unglaublich“, sagte er schließlich, „und ich bin sicher, du kannst nicht beweisen, dass du tatsächlich einmal Nathan Bennett gewesen bist. Jetzt bist aber jemand anderes und du wirst dich wohl daran gewöhnen müssen. Du kannst hier erst einmal bleiben. Alles andere wird sich finden.“
* * *
Ben half mir, so gut es ging. Er kannte fast alle Bewohner hier und er sprach ein paar der jungen Frauen an, um mir ein paar Dinge zum Anziehen und ein Paar Schuhe zu organisieren.
In den nächsten Tagen lernte ich einige der Menschen kennen, die hier lebten. Fast alle waren freundlich und hilfsbereit. Viele von ihnen hatten selbst erlebt wie es war, plötzlich vor dem Nichts zu stehen.
Seraphina war mir sofort sympathisch. Die blonde Frau lebte am Rand der Slums und half den anderen Bewohnern hier, wo sie nur konnte. Sie kannte Menschen in Elarys, die Lebensmittel, abgetragene Kleider, alte Möbel und Kinderspielzeug spendeten, und sie wurde of um Rat gefragt oder um Hilfe gebeten.
Im Gegensatz dazu war Orlan schrecklich. Man sah ihn nie ohne sein Messer und jeder hatte Respekt vor ihm.
„Ah, Frischfleisch“, bemerkte er und musterte mich von oben bis unten, „wenn dir Ben zu langweilig wirst, kannst du gerne zu mir kommen. Ich weiß, wie mein ein junges Mädchen verwöhnt. Die meisten von ihnen bleiben sowieso nicht lange hier. Wenn du willst, kann ich dir einen Job in der ‚Roten Orchidee‘ besorgen. Im Vergleich zu dem Elend hier hast du es dort gut.“
Der Kerl war einfach widerlich und ich würde ihm aus dem Weg gehen.
„Brauchst du noch irgendwas?“ fragte mich Seraphina, „feste Schuhe, ein paar Sachen zum Wechseln? Wenn du magst, kannst du mal bei mir vorbeikommen und wir suchen etwas für dich aus. Ein paar der Läden in Elarys sind so großzügig, dass sie uns die Ladenhüter der Kollektion vom letzten Jahr spenden.“
„Das wäre toll“, antwortete ich, „mehr als die Sachen, die ich trage, habe ich nicht.“
„Gut“, lächelte sie, „ach – ich werde nicht länger Nathan zu dir sagen. Solange du ein Mädchen bist, brauchst du einen geeigneten Namen. Falls du nicht selber einen auswählen möchtest, werde ich Nathalie zu dir sagen.“
„Ja, das macht Sinn. Ich habe keine Ahnung, wie lange diese Prüfung gehen wird, aber ‚Nathan‘ bin ich momentan nicht. Nathalie ist nahe dran und ein schöner Name.“
Mehr über die starken Heldinnen in meinen Geschichten findet ihr in dieser Übersicht.
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Die Faszination von Transgender-Fantasien - Isabella Buchfink · 9. August 2025 um 17:06
[…] Verschwörung: Eine geheimnisvolle Verwandlung Im Jahr 2069 ist die Erde durch einen globalen Krieg fast vollständig zerstört worden. In den […]
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